Table of Contents
- Primer: Was Slab-Schrift leistet – und wann du sie einsetzt
- Vorbereitung: Dateien, Software & Ordnung auf der Leinwand
- Setup in Hatch: Lettering finden, Schrift wählen, Basis-Kurve
- Ablauf: Slab-Text setzen, biegen, duplizieren
- Qualitätskontrolle: Ausrichtung, Kurvengüte, Lesbarkeit
- Ergebnis & Weiterverwendung
- Troubleshooting & Fehlerbehebung
1 Primer: Was Slab-Schrift leistet – und wann du sie einsetzt
Slab-Schrift ist in der Maschinenstickerei die zuverlässige Wahl, wenn Worte deutlich lesbar und formstabil sein sollen. Blockige Formen, klare Kanten und gleichmäßige Strichstärken ergeben ein ruhiges Stichbild – ideal für Banner, Labels und Statement-Zeilen.
- Wofür geeignet: Banner-Bögen, kurze Statements, gut lesbare Zwischenüberschriften.
- Wann vorsichtig sein: Bei extrem kleinen Höhen oder sehr engen Kurven kann die Lesbarkeit leiden.
Das Ziel hier: zwei Banner mit Slab-Text („FOREVER“ oben, „NEVER“ unten) so zu digitalisieren, dass beide Wortzüge elegant dem Bogen folgen. Der Fokus liegt vollständig auf dem digitalen Arbeitsschritt in Hatch Embroidery – von der ersten Buchstabeneingabe bis zur finalen Sichtprüfung.

Hinweis zum Workflow: Die Reihenfolge – erst ausblenden, dann Text anlegen, dann Kurve feinjustieren, schließlich duplizieren und Inhalt ändern – sorgt für Übersicht und verhindert Fehlausrichtungen. Diese Logik bleibt gleich, unabhängig davon, ob du später mit einem klassischen Rahmen oder mit einem Magnetrahmen arbeitest.
2 Vorbereitung: Dateien, Software & Ordnung auf der Leinwand
Bevor du startest, stelle sicher, dass die Software installiert ist und du die Banner-Datei zur Hand hast.
2.1 Was du bereitliegen solltest
- Software: Hatch Embroidery (Version nicht näher spezifiziert).
- Datei: Die bereits digitalisierte Banner-Komposition (im Video als vorhandenes Projekt geöffnet).
- Basiswissen: Ein grundlegendes Verständnis der Oberfläche und Panels der Software.
2.2 Sicht reinigen: Elemente ausblenden
Starte mit einer aufgeräumten Bühne: Wähle alle bereits digitalisierten Objekte und blende sie aus. Dadurch siehst du für das Lettering nur den relevanten Hintergrund.

So geht’s:
- Alles markieren.
- Kontextmenü: „Hide Selected“ (Ausblenden für klare Sicht).

Erwartetes Ergebnis: Nur die Hintergrundgrafik bleibt sichtbar – keine alten Stiche lenken ab.
2.3 Kurzcheck
- Hintergrund sichtbar, alle anderen Objekte ausgeblendet?
- Zoom so gesetzt, dass das Banner komfortabel in den Arbeitsbereich passt?
Am Rande: Für das spätere Sticken ist es egal, ob du beim Einspannen einen Stickrahmen oder ein alternatives System nutzt – die Digitalisierungsschritte in der Software bleiben identisch.
3 Setup in Hatch: Lettering finden, Schrift wählen, Basis-Kurve
In Hatch liegt alles Nötige im Lettering-Bereich: Werkzeug wählen, Text tippen, Schrift einstellen, Kurve anlegen.
3.1 Lettering-Werkzeug öffnen
- Wechsle in den Reiter „Lettering“ und aktiviere das Werkzeug.

- Tippe im Objekt-Eigenschaften-Panel den gewünschten Text – hier „FOREVER“.

Profi-Tipp: Tippe den Text immer im Eigenschaften-Panel, nicht direkt in der Arbeitsfläche; dort hast du später auch schnellen Zugriff für Änderungen.
3.2 Schriftwahl und Grundhöhe
- Wähle eine vor-digitisierte Schriftart oder, falls nötig, eine Systemschrift (TrueType). Die konkrete Schrift im Video wird nicht benannt.
- Die im Clip sichtbare Texthöhe steht bei 24 mm (Kontext: Slab-Text).

Achtung: Bei zu kleinen Höhen können Ecken zu dicht geraten; zu groß kann auf kleinen Bannern unruhig wirken. Eine nachträgliche Skalierung ist möglich, verändert aber die Wirkung der Kurve.
3.3 Lettering Art (Basis-Kurve)
- Nach dem Einfügen liegt auf dem oberen Banner eine vorgegebene Kurve („lettering art“).

- Das ist dein Startpunkt, nicht das Ende: Die Form wird im Reshape-Modus feinjustiert.
Kurzcheck
- Erscheint „FOREVER“ korrekt auf dem oberen Banner?
- Ist die gewählte Schrift angewendet und klar lesbar?
Randnotiz: Beim späteren Aussticken profitierst du von sauberem, digitalem Vorbau – unabhängig davon, ob du mit einem Magnetrahmen für Stickmaschine oder einer anderen Einspannlösung arbeitest.
4 Ablauf: Slab-Text setzen, biegen, duplizieren
Jetzt folgt die präzise Kurvenanpassung und das effiziente Anlegen eines zweiten Wortes.
4.1 Kurve gezielt verfeinern (Reshape-Modus)
- Aktiviere den Reshape-Modus.
- Ziehe die oberen und unteren Griffe der Textform, bis der Bogen weniger ausgeprägt und formstabil dem Banner folgt.

- Nutze die Einblendungen (Tooltips) unten rechts für Breite/Höhe, um Änderungen reproduzierbar zu halten.

Erwartetes Ergebnis: Ein ruhiger, der Bannerkontur folgender Bogen, ohne übertriebenen Schwung.

Achtung
- Überkrümmung macht Buchstaben unruhig; Unterkrümmung lässt den Text „vom Banner abheben“.
- Arbeite in kleinen Schritten; jede Griffbewegung hat sichtbare Auswirkung.
Hinweis: Die Bedienlogik ändert sich nicht, wenn du später mit einer hoop master Einspannstation arbeitest – deine digitale Passform bleibt die entscheidende Grundlage.
4.2 Zeichenabstand, Schräge und Breite
- Rechts in den Tools kannst du den Zeichenabstand (Letter spacing), die Schräge (Slant) und die Breite (Width) steuern.
- Im Clip steht der Abstand und die Schräge bei 0, die Breite bei 100%. Bei Bedarf fein anpassen – stets mit Blick auf Lesbarkeit und Gleichgewicht.
Profi-Tipp
- Wenn der Bogen stimmt, prüfe zuerst den Zeichenabstand; eine minimal größere Laufweite kann Kurven harmonisieren, bevor du größere Eingriffe am Bogen machst.
4.3 Zweites Wort effizient anlegen: Kopieren, platzieren, ändern
- Kopiere den fertig gebogenen „FOREVER“-Text.
- Füge ihn ein und verschiebe ihn mit den Pfeiltasten exakt auf das untere Banner – so bleibt die horizontale Ausrichtung stabil.

- Ändere im Objekt-Eigenschaften-Panel den Inhalt auf „NEVER“. Damit übernimmt das Objekt automatisch alle Stichinformationen und die Kurvenlogik.

Erwartetes Ergebnis: „NEVER“ ist korrekt aktualisiert, zentriert und übernimmt die gewünschten Eigenschaften.

Kurzcheck
- Ist das neue Wort exakt mittig im unteren Banner positioniert?
- Wurde der Textinhalt sauber auf „NEVER“ geändert?
Der Vorteil dieser Methode: Duplizieren bewahrt Kurvenästhetik und Stil-Konsistenz zwischen beiden Bannern – schneller und sicherer als ein komplett neues Lettering mit nachträglicher Anpassung. Auch wenn du später mit Zubehör wie einem dime Magnetrahmen arbeitest, bleibt die in der Software erreichte Einheitlichkeit der Texte entscheidend.
4.4 Alles wieder einblenden und Komposition prüfen
- Hebe das Ausblenden auf („Unhide All“), um das vollständige Design zu sehen.

- Prüfe, ob Banner, Texte und zusätzliche Elemente sich nicht überlagern und die Balance stimmt.
Profi-Tipp
- Wechsle zwischen 100% und einem leichten Zoom-Out, um sowohl Mikro-Details (Kanten, Ecken) als auch die Gesamtwirkung zu prüfen.
5 Qualitätskontrolle: Ausrichtung, Kurvengüte, Lesbarkeit
Gute Kontrolle ist die halbe Miete – so erkennst du Abweichungen früh.
5.1 Visuelle Kriterien
- Kurvenharmonie: Folgt der Text der Bannerkontur ohne sichtbare „Wellen“?
- Zeichenabstand: Keine Kollisionen, keine ungewollten Lücken.
- Grundlinie: Die optische Achse wirkt ruhig und nicht „aufgezahnt“.
5.2 Funktionale Kriterien in der Software
- Tooltips-Werte: Notiere Breite/Höhe nach dem letzten, „guten“ Stand – hilfreich für spätere Replikation.
- Konsistenz: Oben und unten sollten gleicher Stil und ähnliche Parameter erkennbar sein.
Kurzcheck
- Oben „FOREVER“ und unten „NEVER“ wirken wie aus einem Guss?
- Kurve reduziert, aber nicht verflacht? Lesbarkeit in der vorgesehenen Größe gegeben?
Unabhängig davon, ob dein späterer Workflow auf mighty hoop Magnetrahmen setzt oder auf traditionelle Schraubrahmen: Die digitale Geometrie ist die Basis für eine saubere, wiederholbare Produktion.
6 Ergebnis & Weiterverwendung
Am Ende steht eine Komposition, in der beide Banner jeweils einen überzeugenden Slab-Schriftzug tragen. Die Kurve ist bewusst weniger ausgeprägt, damit die Buchstaben ruhig und lesbar bleiben. Du kannst die Datei nun als Vorlage für weitere Farbanpassungen, Größenvarianten oder Materialtests verwenden.
- Einsatzmöglichkeiten: Wanddeko, Geschenke, Text-Labels, Projektmuster.
- Nächste Schritte: Optional kannst du später weitere Schriftarten testen oder Varianten mit leicht anderem Zeichenabstand anlegen – die grundlegende Vorgehensweise bleibt identisch.
Auch wenn du beim späteren Sticken z. B. mit einem Magnetrahmen für brother arbeitest, ändert das nichts an der hier gezeigten digitalen Vorbereitung – sie sorgt dafür, dass das Ergebnis auf der Maschine reproduzierbar und stimmig ist.
7 Troubleshooting & Fehlerbehebung
Symptom → Ursache → Lösung: So kommst du schnell zurück auf Kurs.
7.1 Text „springt“ aus der Bannerlogik
- Ursache: Zu starke Kurvenmanipulation, ungleiche Griffzüge.
- Lösung: Reshape-Modus öffnen, in kleinen Schritten gegensteuern; Tooltips-Werte beachten, andere Griffseite minimal mitziehen.
7.2 Unsaubere Buchstabenabstände
- Ursache: Zeichenabstand unverändert gelassen, obwohl die Kurve reduziert wurde.
- Lösung: Letter spacing minimal erhöhen; nur so viel, bis Innenräume wieder ruhen.
7.3 Duplikat sitzt nicht mittig
- Ursache: Objekt mit Maus verschoben und dabei verzogen.
- Lösung: Rückgängig, erneut einfügen und ausschließlich Pfeiltasten nutzen; an Hilfslinien orientieren.
7.4 Über- oder Unterkrümmung
- Ursache: Zu große Griffwege im Reshape.
- Lösung: Schrittweise annähern; kurze Bewegungen, häufiger Vergleich im Zoom-Out; im Zweifel Zwischenschritt speichern und Varianten vergleichen.
7.5 Schrift wirkt „gequetscht“ oder „gezogen“
- Ursache: Unpassende Width-Einstellung.
- Lösung: Width moderat justieren (z. B. in 5-%-Schritten), dann erneut die Kurve prüfen.
Profi-Tipp
- Dokumentiere deine guten Parameter (Breite/Höhe, Zeichenabstand), damit du die Slab-Schrift später gezielt reproduzieren kannst – besonders nützlich, wenn du das Design in Serienproduktion überführst, unabhängig davon, ob du für das Aussticken einen Magnetrahmen oder ein anderes System nutzt.
Achtung
- Verlasse dich nicht nur auf die Bildschirmgröße. Prüfe die tatsächliche Texthöhe (im Clip: 24 mm als Referenz für den Slab-Kontext) und beurteile die Lesbarkeit in realistischer Betrachtungsdistanz.
Zum Abschluss: Dieses Vorgehen ist robust und modular – vom versteckten Hintergrund über das erste Wort mit Basis-Kurve, die präzise Reshape-Feinjustage bis zum schnellen Duplikat mit Textänderung. Es liefert konsistente Resultate, die ebenso gut funktionieren, wenn du später z. B. eine hoop master Einspannstation in deinem Produktionsablauf einsetzt.
