Table of Contents
- Primer: Was wir erstellen – und wann diese Methode passt
- Vorbereitung: Dateien, Software & Material
- Setup: Projekt in Hatch Embroidery einrichten
- Ablauf: Recoloring, Rahmen, Lettering & Sequenz
- Qualitätskontrolle: Zwischenchecks, bevor du stickst
- Ergebnis & Weiterverwendung
- Troubleshooting & Fehlerbehebung
1 Primer: Was wir erstellen – und wann diese Methode passt
Wir personalisieren ein Einhorn-Design (Quelle: Urban Threads) direkt in Hatch Embroidery. Ziel ist eine harmonische Farbpalette mit möglichst wenigen Farbwechseln, ein passender Rahmen mit mehreren Umrandungen und ein zweizeiliger Text. Zum Abschluss prüfen wir den Ablauf per Simulation und sticken das Ergebnis auf einer Brother Innov-is 750E mit Güttermann Sulky Garnen.

Wann diese Methode passt:
- Wenn du eine bestehende, qualitativ hochwertige Stickdatei an deine Garne und deinen Rahmen anpassen willst.
- Wenn du Lettering hinzufügen, aber volle Kontrolle über Farben, Reihenfolge und Platzierung behalten möchtest.
- Wenn du die Stichreihenfolge optimieren willst, um an der Maschine effizienter zu arbeiten.
Wann sie weniger geeignet ist:
- Wenn du extrem skalieren möchtest: In der Software erscheint ein Warnhinweis zur Qualitätsminderung bei zu starkem Resizing. In diesem Fall besser neu digitalisieren oder innerhalb empfohlener Grenzen bleiben.
Profi-Tipp: Wähle eine Dateigröße, die zu deinem Rahmen passt (im Video wird PES genutzt und eine Größe, die in den vorhandenen Rahmen passt). So vermeidest du spätere Kompromisse bei Dichte, Füllung und Lesbarkeit.

2 Vorbereitung: Dateien, Software & Material
Bevor es losgeht, brauchst du:
- Software: Hatch Embroidery (Digitizer-Level, da hier alle Werkzeuge gezeigt werden)
- Datei: Einhorn-Design von Urban Threads (PES-Format)
- Zubehör: Computer, Maus, Tastatur
- Zum Sticken: Brother Innov-is 750E, Güttermann Sulky Garne, Stoff, Rahmen
Achtung: Die genaue Garnfarbnummern werden im Video nicht aufgelistet; die Vorgehensweise zum Recoloring ist aber vollständig gezeigt. Prüfe deine eigene Garnkarte und gleiche die Codes in Hatch ab.
Kurzcheck Vorbereitung:
- Design im korrekten Maschinenformat (hier: PES) vorhanden?
- Hatch installiert und funktionsbereit?
- Stoff/Material und Garne ausgewählt?
Hinweis: Für das tatsächliche Einspannen am Ende kannst du mit Standardrahmen arbeiten. Falls du lieber magnetisch arbeitest, eignet sich (außerhalb des Videos, aber in der Praxis verbreitet) ein Magnetrahmen für Stickmaschine – beachte jedoch, dass er im gezeigten Projekt nicht benutzt wurde.
3 Setup: Projekt in Hatch Embroidery einrichten
3.1 Projektdatei öffnen (PES) & Warnhinweise beachten
Öffne in Hatch Embroidery die heruntergeladene PES-Datei. Da es kein natives Hatch-Format ist, wählst du beim Import das Format aktiv aus. Bestätige den Hinweis zur Größenänderung und halte dich – wenn du skalierst – an moderate Prozentwerte, um Qualitätseinbußen zu vermeiden.


Erwartetes Ergebnis: Das Einhorn erscheint mittig im sichtbaren Rahmenbereich der Software. Du hast Zugriff auf Farbliste, Sequenz und Werkzeuge.
3.2 Erster Blick auf Farben & Sequenz
Wechsle zur Farbliste/Sequence-Ansicht: Du siehst zahlreiche Farbwechsel. Ziel ist später, die Anzahl der Wechsel zu reduzieren, ohne den Look zu verlieren.
Kurzcheck Setup:
- Richtigen Rahmen in der Software eingeblendet (zur Größenorientierung)?
- TrueView aktiviert, um Stichbild realistisch zu beurteilen?
Wenn du in deinem Arbeitsablauf Einspannen standardisieren willst, kann eine hoopmaster Einspannstation sinnvoll sein, um Positionen zu wiederholen – sie kommt im Video nicht vor, passt aber als Ergänzung zu einem effizienten Ablauf.
4 Ablauf: Recoloring, Rahmen, Lettering & Sequenz
4.1 Farbpalette wählen (Güttermann Sulky)
Im gezeigten Projekt stehen nur wenige Güttermann Sulky Garne zur Verfügung – genau das ist deine Chance, Ordnung in komplexe Paletten zu bringen. Wähle in Hatch die Sulky-Garnkarte, tippe deine Farbcodes ein und ordne Teile des Designs den verfügbaren Farben zu.

Achte darauf, ähnliche Farben zu konsolidieren, damit die Maschine später weniger stoppt.

Profi-Tipp: Wähle für große Flächen stabile, universell einsetzbare Töne aus deiner Garnschublade und nutze Akzentfarben sparsam für Highlights.
Wer häufig mit dehnbaren Stoffen arbeitet, greift beim Einspannen gern zu Klemmrahmen – die kommen im Video nicht vor, sind aber eine alltagstaugliche Option, wenn der Stoff mit Schraubrahmen schwer zu bändigen ist.
4.2 Effizient recolorieren: Mehrfachauswahl & Umreihen
Nutze Strg-Klick (Mehrfachauswahl), um mehrere Objekte gleichzeitig umzudefinieren – so beschleunigst du das Recoloring erheblich. Verschiebe anschließend Farbblöcke in der Sequence-Ansicht, damit zusammengehörige Farben gemeinsam gestickt werden.

Erwarteter Zwischenstand: Das Einhorn wirkt stimmig mit deiner Palette, Farbwechsel sind reduziert.

Achtung: Falsch gruppierte Bereiche führen zu unnötigen Wechseln und können an der Maschine Zeit kosten. Prüfe die logische Reihenfolge jetzt – nicht erst am Ende.
Wenn du häufig wechselnde Projekte hast, kann ein Magnetrahmen beim Nacharbeiten auf dem Stoff Zeit sparen, da er ohne Schrauben auskommt. Im hier gezeigten Projekt wird jedoch ein normaler Rahmen verwendet.
4.3 Rahmen hinzufügen (Standardformen)
Wechsle in Hatch zu den Standardformen im Digitize-Menü, wähle eine Rahmenform, setze sie mit zwei Klicks, drehe sie auf 90° und stelle sie von Fläche (Fill) auf Kontur (Outline) um. Passe Position und Größe an das Motiv an.


Kurzcheck Rahmen:
- Ist die Kontur mittig und proportional zum Motiv?
- Ist der Stichstil tatsächlich »Outline« und nicht versehentlich »Fill«?
Wer große, mehrlagige Stoffe einspannt, profitiert oft von einer Einspannstation für Stickmaschinen, um wiederholbar mittig auszurichten – das wird im Video zwar nicht gezeigt, ist aber ein praxistauglicher Zusatz.
4.4 Mehrfachkonturen & Sticharten
Mit »Create Outlines« fügst du weitere Konturen hinzu: Offset 2 mm, Offset Count 1 (so entstehen zwei zusätzliche Rahmenlinien). Lege unterschiedliche Sticharten fest: außen Single Run, innen Triple Run. Ordne die Rahmenteile in der Sequenz so, dass sie mit farbverwandten Elementen zusammenlaufen.

Erwarteter Zwischenstand: Der Rahmen betont das Motiv, ohne es zu überlagern. Die gewählten Sticharten sorgen für Kontrast zwischen feiner Außenlinie und kräftigeren Innenlinien.
Falls du beim Einspannen sehr steife Träger nutzt, kann ein dime Snap Hoop Magnetrahmen das Handling vereinfachen; in diesem Projekt wurde er nicht verwendet, er ist nur als Hinweis für alternative Workflows genannt.
4.5 Lettering anlegen: zwei Zeilen Text
Gruppiere zunächst das bisherige Motiv, um unbeabsichtigtes Verschieben zu vermeiden. Füge dann die erste Textzeile ein: „If you can be anything, be a“. Wähle eine vordigitalisierte Schrift, positioniere und skaliere sie. Füge die zweite Zeile „UNICORN“ hinzu und wähle hier eine andere Schrift (im Video: »Antique Rose«), wiederum mit passender Größe und Position.


Kurzcheck Lettering:
- Sind beide Zeilen lesbar und harmonisch positioniert?
- Stehen die Zeilen zueinander und zum Rahmen visuell im Gleichgewicht?
Wer Lettering auf Serien-Textilien platziert, schätzt manchmal eine dedizierte hoopmaster Einspannstation für reproduzierbare Positionen – im Video nicht genutzt, aber als ergänzender Tipp erwähnenswert.
4.6 Fortgeschritten: »Break Apart« für Einzelbuchstaben
Richte alles vertikal aus (Align & Space). Markiere dann »UNICORN« und nutze »Break Apart«, um die Buchstaben in Einzelobjekte aufzutrennen. Wichtig: Nimm alle inhaltlichen und typografischen Änderungen vor, bevor du auftrennst – danach sind globale Textänderungen nicht mehr möglich.

Erwarteter Zwischenstand: Jeder Buchstabe ist einzeln wählbar und kann separat eingefärbt werden.
Wenn Buchstaben an Kanten fransen, kann die saubere Fixierung im Rahmen helfen; einige setzen bei heiklen Stoffen auf Magnetrahmen für brother – im Video nicht gezeigt, aber in der Praxis verbreitet.
4.7 Sequenz finalisieren & Simulation
Färbe die einzelnen Buchstaben in verschiedene Güttermann Sulky Farben ein und sortiere die komplette Sequenz neu, um Farbwechsel weiter zu minimieren. Prüfe das Ergebnis mit dem Stitch Player: Du siehst virtuell die Reihenfolge, erkennst Versatz, Überschneidungen oder problematische Laufwege, bevor du exportierst.

Kurzcheck vor dem Export:
- Simuliert ohne Auffälligkeiten (keine unerwarteten Überlappungen)?
- Farbblöcke logisch gruppiert?
- Rahmenlinien in sinnvoller Reihenfolge zum Motiv?
Wer häufig auf Serien und großen Stückzahlen arbeitet, nutzt gelegentlich ein mighty hoops Magnetrahmen-Set, um den Wechsel am Arbeitsplatz zu beschleunigen; hier wird es nicht verwendet, die Technik kann aber unabhängig vom gezeigten Projekt nützlich sein.
5 Qualitätskontrolle: Zwischenchecks, bevor du stickst
- Sichtprüfung in TrueView: Wirkt das Design so, wie du es erwartest? Stimmen Proportionen, Kontraste und Lesbarkeit des Textes?
- Rahmen-Check: Liegen alle Konturen frei, ohne das Motiv zu schneiden? Passen Single/Triple Run optisch zum Stil?
- Sequenz-Check: Folgen Flächen und Konturen einer sinnvollen Reihenfolge (z. B. größere Flächen vor Details), um spätere Überstiche zu vermeiden?
- Farblogik: Sind identische Farben gebündelt, damit die Maschine nicht unnötig stoppt?
Achtung: Falls du während der Simulation Unstimmigkeiten findest, behebe sie jetzt – nach dem Export sind Änderungen zeitaufwändiger.
Wer noch keine Routine beim Einspannen hat, kann mit einem einfachen Stickrahmen und Hilfsmarken auf dem Stoff arbeiten; die exakte Methode ist im Video nicht vertieft, das Prinzip bleibt jedoch: sicherer Halt, spannungsfrei, ohne Verzug.
6 Ergebnis & Weiterverwendung
Exportiere die fertige Datei als PES und übertrage sie an deine Brother Innov-is 750E. Spanne den Stoff sauber ein und sticke die Sequenz, wechsle die Garne entsprechend der Anzeige der Maschine. Das Video zeigt den letzten Farbblock im Zeitraffer und das finale Ergebnis im Rahmen. Die verwendeten Güttermann Sulky Garne sorgen für klare Konturen und kräftige Farben. (Die exakten Farbcodes wurden nicht aufgelistet, wähle daher passende Töne aus deiner Garnkarte.)
Erwartetes Endergebnis:
- Ein harmonisch eingefärbtes Einhorn mit dekorativem Mehrfachrahmen.
- Zweizeiliger, gut lesbarer Text in zwei unterschiedlichen vordigitalisierten Schriften.
- Saubere Stichkanten ohne unnötige Überstiche.
Hinweis: Wenn du viel mit Ober-/Unterfadenspannung experimentierst, notiere dir funktionierende Einstellungen pro Material. Im Video werden keine Maschinenspannungen genannt; orientiere dich an deinen bewährten Werten.
7 Troubleshooting & Fehlerbehebung
Symptom: Zu viele Farbwechsel an der Maschine
- Mögliche Ursache: Farbblöcke im Sequence-Reiter nicht konsolidiert.
- Lösung: In Hatch Farben bündeln (gleichartige Bereiche zusammenführen) und die Reihenfolge neu sortieren.
Symptom: Ungleichmäßige Proportionen oder abgeschnittene Elemente im Rahmen
- Mögliche Ursache: Rahmenform nicht korrekt positioniert oder skaliert; Fill statt Outline verwendet.
- Lösung: Rahmen neu ausrichten (Ausrichten-Werkzeuge), auf »Outline« prüfen und Größe im Verhältnis zum Motiv anpassen.
Symptom: Text lässt sich nicht mehr global ändern
- Mögliche Ursache: »Break Apart« zu früh verwendet.
- Lösung: Vor dem Auftrennen Kopie behalten; alternativ Undo nutzen, dann Inhalt/Schrift ändern und erneut auftrennen.
Symptom: Überschneidungen/Versatz im Stickbild
- Mögliche Ursache: Reihenfolge problematisch oder fehlende Kontrolle vor dem Export.
- Lösung: Stitch Player erneut prüfen, problematische Bereiche umsortieren oder ggf. Stiche anpassen.
Symptom: Fadenrisse während des Stickens
- Mögliche Ursache: Nicht in der Simulation erkennbar; Material- oder Spannungsproblem.
- Lösung: Nadelzustand prüfen, Garnweg kontrollieren, Spannung moderat justieren; bei wiederkehrenden Problemstellen die Sequenz/Unterlage in der Software prüfen.
Kurzcheck Fehlerprävention:
- Simulation ohne Warnsignale? Export im richtigen Format (PES)?
- Stoff sauber gespannt, keine Falten oder Dehnung?
- Garne bereitgelegt, Wechselreihenfolge klar?
Aus der Community
- Es gab positives Feedback zum gezeigten Workflow. Konkrete Fragen wurden in den Kommentaren nicht gestellt. Das bestätigt, dass der demonstrierte Ablauf – Recoloring, Rahmen, Lettering, Sequenzoptimierung und Simulation – in sich schlüssig funktioniert.
Abschließend: Wenn du ähnliche Projekte angehen willst, übertrage den hier gezeigten Aufbau – zuerst Farben ordnen, dann Rahmen, danach Lettering und Sequenzoptimierung, Simulation, Export, Sticken. Diese Reihenfolge minimiert spätere Korrekturen und schafft Klarheit über das finale Ergebnis.
