Table of Contents
- Warum dieses Video Gold wert ist
- Was du lernen wirst
- Vorbereitung: Canvas einrichten und Bild importieren
- Vom Raster zur Vektorform: Trace Bitmap verstehen
- Pfade trennen, aufräumen, vorbereiten
- Konturen und Füllungen mit Difference passgenau schneiden
- Ebenenreihenfolge für eine saubere Stickfolge
- Ink/Stitch-Parameter: prüfen, anwenden, simulieren
- Speichern: Bearbeitbar (SVG) und maschinenkompatibel (PES)
- Vom Bildschirm in den Rahmen: Die Stickmaschine läuft
- Kurzcheck: Häufige Stolpersteine
- Troubleshooting aus den Kommentaren
- Profi-Tipps & Hinweise
Video ansehen: „Digitizing the Nike Lakers Logo for Embroidery with Inkscape and Ink/Stitch“ von „Mdesiigns“
Ein Logo schnell, sauber und maschinenfertig digitalisieren – das geht auch ohne teure Spezialsoftware. Dieses Video zeigt den kompletten Workflow in Inkscape mit Ink/Stitch: vom PNG-Import über saubere Vektoren bis zum fertigen PES-Export. Wenn du wissen willst, wie du Farben trennst, Ebenen ordnest und die Stickreihenfolge wirklich im Griff hast, bist du hier richtig.
Warum dieses Video Gold wert ist
- Du siehst die relevanten Schritte ohne Umwege – genau die, die ein gutes Stickresultat bringen.
- Der Ablauf ist universell: Rasterbild vektorisieren, Pfade trennen, Ebenen ordnen, Parameter setzen, simulieren, exportieren.
- Besonders nützlich: Der Umgang mit Break Apart und Difference für exakte Konturen und Füllungen.
Was du lernen wirst
- Wie du das Canvas auf 4×8 Zoll im Hochformat einstellst und das Logo korrekt importierst.
- Wie Trace Bitmap mit Colors/4 Scans verlässliche Vektorpfade erzeugt.
- Wie du mit Break Apart sinnvoll trennst, überflüssige Teile entfernst und die Buchstaben einzeln vorbereitest.
- Wie Difference präzise Füllungen aus Außenkonturen „herausschneidet“.
- Wie du mit Ink/Stitch-Parametern eine realistische Vorschau erzeugst und anschließend als PES speicherst.
Vorbereitung: Canvas einrichten und Bild importieren
Damit deine Stickmaße von Anfang an stimmen, stellst du in Inkscape die Dokumenteigenschaften auf Zoll, 4.0 in Breite, 8.0 in Höhe, Hochformat. Das sind die exakten Schritte aus dem Video – so vermeidest du späteres Nachjustieren.

Nach dem Start wählst du „Neues Dokument“. Ein klar definierter Arbeitsbereich macht die folgenden Schritte deutlich einfacher und verhindert Überraschungen bei der Ausgabe.

Öffne Datei > Dokumenteneinstellungen, setze die Einheiten auf „in“ und die Größe auf 4.0 × 8.0. Achte auf Hochformat. Du arbeitest damit in realistischen Stickdimensionen – ein Schlüssel für korrekte Dichten und Füllwinkel.

Importiere anschließend die PNG-Datei (Drag & Drop aus dem Finder) und bestätige das Einbetten. Eingebettete Bilder bleiben im Projekt, auch wenn die Originaldatei verschoben wird.

Das Logo ist zunächst zu groß – kein Problem. Skaliere mit gesperrtem Seitenverhältnis, bis es sauber in den 4×8-Zoll-Bereich passt.

Wichtig: Aktiviere das Schlosssymbol (Aspektverhältnis), sonst verziehst du die Proportionen beim Größenändern.

Achtung
- Verlinkte statt eingebettete Bilder verursachen später Fehlermeldungen, wenn der Pfad fehlt.
- Ein falsches Seitenverhältnis rächt sich spätestens bei Konturen und Satin-Kanten.
Vom Raster zur Vektorform: Trace Bitmap verstehen
Wähle das Bild und gehe auf Pfad > Trace Bitmap. Für das gezeigte Logo nutzt der Creator „Colors“ als Detection Mode und setzt „Scans“ auf 4. Das trennt Gelb und Lila sauber.

Nutze „Live Update“, bis die Vorschau die Formen korrekt wiedergibt. Erst dann „Apply“. So entstehen bearbeitbare Vektoren direkt über dem Rasterbild.

Entferne das ursprüngliche Rasterbild, damit nur noch die Vektorversion übrig bleibt – die Basis für alle folgenden Schritte. Die Gegenüberstellung zeigt gut, was du gewonnen hast: Editierbarkeit ohne Pixelkanten.

Profi-Tipp
- Wenn Details fehlen, erhöhe Scans schrittweise. Zu viele Scans können jedoch unnötige Farbebenen erzeugen.
Pfade trennen, aufräumen, vorbereiten
Nun trennst du die zusammengesetzten Pfade: Pfad > Break Apart. Dadurch zerlegt Inkscape die Grundformen – im Video sichtbar als getrennte gelbe Außenkonturen und lila Füllungen.

Öffne das Panel Objekt > Objekte…, um die entstandenen Teile im Blick zu behalten. Wiederhole Break Apart, bis Buchstaben und relevante Segmente wirklich einzeln vorliegen.

Räume auf: Lösche Duplikate, Hintergrundreste und Füllungen, die du in der finalen Schichtung nicht brauchst. Ziel ist eine klare Struktur: gelbe Letter-Outlines und die lila Swoosh-Form als getrennte, eindeutige Pfade.
Achtung
- Lösche nie ohne Blick ins Objektfenster. Rückgängig (Cmd/Ctrl+Z) ist dein Freund, wenn mal eine essenzielle Kontur verschwindet.
Konturen und Füllungen mit Difference passgenau schneiden
Für saubere zweifarbige Buchstaben duplizierst du die gelbe Außenkontur der jeweiligen Letter (z. B. „N“), färbst das Duplikat lila, legst beide deckungsgleich übereinander und nutzt Pfad > Difference. Ergebnis: Die gelbe Kontur bekommt genau dort ein Cutout, wo die lila Füllung liegt.

Wiederhole das für I, K, E und auch für den Swoosh. Achte auf die Auswahlreihenfolge: Außenform zuerst, dann die innere Füllform – erst dann Difference. So vermeidest du „invertierte“ Subtraktionen.
Profi-Tipp
- Prüfe nach jedem Difference-Schritt die Pfadrichtung und ob sich überlappende Bereiche ungewollte Inseln erzeugt haben. Bei Bedarf rückgängig machen und Neuordnung probieren.
Ebenenreihenfolge für eine saubere Stickfolge
Die Reihenfolge im Panel „Ebenen und Objekte“ ist dein virtueller Stickplan. Im Video wird gewissenhaft sortiert: erst die Basis (z. B. Swoosh), dann die Buchstaben, dabei pro Buchstabe konsistent (z. B. zuerst Füllung, dann Kontur – oder umgekehrt, je nach gewünschtem Effekt).

Die Aussage aus dem Video ist eindeutig: Der erste Buchstabe unten, der letzte oben. Damit vermeidest du sichtbare Überlappungen und erhältst eine Maschine-zu-Maschine-logische Abfolge.
Kurzcheck
- Basisform zuerst positioniert?
- Buchstaben vollständig (Füllung und Kontur) organisiert?
- Keine versteckten/gesperrten Objekte außerhalb der Reihenfolge?
Ink/Stitch-Parameter: prüfen, anwenden, simulieren
Markiere alle Objekte und öffne Extensions > Ink/Stitch > Params. Der Creator zeigt eine Reihe essenzieller Parameter (u. a. Auto-fill underlay, Winkel der Füllstiche, Expand, max./min. Stichlänge, Running pitch, Zeilenabstand, Skip Stitch, Diagpass). Er übernimmt diese und generiert so einen soliden Startpunkt für die Simulation.

Wechsle nun zu Extensions > Ink/Stitch > Visualize and Export > Simulator/Realistic Preview. Hier siehst du die geplante Stichreihenfolge, Farbwechsel und Sprungstiche – quasi der „Röntgenblick“ auf dein Design, bevor Garn und Stoff ins Spiel kommen.
Aus den Kommentaren
- Wenn der Simulator ewig lädt oder nichts passiert, kann die Ursache ein nicht vektorisierter (nicht in Pfade umgewandelter) Teil sein. In den Kommentaren wird mehrfach betont: Erst Trace Bitmap und Break Apart korrekt ausführen, dann Params/Preview – sonst läuft nichts.
- Einige Nutzer:innen berichten, dass sie Ink/Stitch nicht finden. Die Lösung: Ink/Stitch separat über die offizielle Seite installieren.
Speichern: Bearbeitbar (SVG) und maschinenkompatibel (PES)
Speichere zuerst als Inkscape SVG („Nike Lakers design.svg“). Das ist dein editierbares Masterfile für künftige Anpassungen. Anschließend „Save As…“ und „Ink/Stitch Brother Embroidery Format (.PES)“ wählen – im Video mit Verweis auf eine Brother PE535. Der PES-Export ist damit maschinentauglich.
Auch wenn im Clip PES für eine Brother gezeigt wird: Prüfe stets, welches Format deine Maschine benötigt (z. B. JEF, DST). Das Video demonstriert explizit den PES-Weg.
Vom Bildschirm in den Rahmen: Die Stickmaschine läuft
Zum Abschluss zeigt das Video die Brother PE535 beim Sticken des digitalisierten Logos. Du siehst die Umsetzung deines virtuellen Plans in Garn – inklusive Farbflächen, Konturen und unvermeidlichen Sprungstichen zwischen getrennten Segmenten. Das Ergebnis: ein klarer, zweifarbiger Schriftzug mit Swoosh, genau wie geplant.

Achtung
- Sprungstiche sind normal. Je nach Design kannst du sie an der Maschine automatisch trimmen lassen oder nach dem Sticken sauber schneiden.
Troubleshooting aus den Kommentaren
- „Break Apart macht nichts“: Stelle sicher, dass du wirklich den Vektor ausgewählt hast (nicht das Raster). Prüfe im Objektfenster, ob zusammengesetzte Pfade vorliegen. Notfalls Trace Bitmap erneut anwenden und danach erst trennen.
- „Simulator lädt nicht“: Häufig kein Pfad oder unzulässige Objekt-Typen. Alles in Pfade umwandeln, dann erneut Params und Preview.
- „Welche Maschine ist das?“: In den Kommentaren wird „Brother PE535“ genannt.
- „Welches Format für Brother-PE-Modelle?“: PES wird explizit erwähnt.
Profi-Tipp
- Speichere eine Version mit klaren Ebenennamen (z. B. „Swoosh_Fill_Lila“, „N_Outline_Gelb“). Das macht spätere Änderungen sowie Fehlersuche im Simulator deutlich schneller.
Praxis-Notizen zum Rahmen & Material
Das Video nennt keine Garnstärken, Nadelnummern oder Vliese. Sichtbar ist nur, dass lila und gelbes Garn sowie ein Stoff eingespannt sind. Ein Kommentarbeitrag empfiehlt als Stabilisierung ein Tear-Away-Vlies. Wenn du auf kleinen Rahmen stickst, achte auf saubere Einspannung – bei kompakten Maschinen sind 4"×4"-Rahmen gängig.
Marktüberblick – Zubehör (kontextrelevant, optional)
- Wer mit einer kompakten Maschine arbeitet, kommt oft mit einem 4×4-Rahmen aus; damit bleiben selbst Logos im Prototypenstadium kontrollierbar. Manche Nutzer:innen setzen auf magnetische Alternativen für schnelleres Einspannen. In diesem Zusammenhang liest man häufig über brother 4x4 Stickrahmen.
- Wenn du bereits eine brother Näh- und Stickmaschine hast, lohnt sich ein Blick auf kompatible Zubehörrahmen – etwa Standardrahmen oder Spezialformen. Viele sprechen allgemein von brother Stickrahmen, gerade wenn häufig gewechselt wird.
- Magnetische Optionen vereinfachen das Rehooping und sind beliebt für Teststickereien; Stichwort magnetisch Stickrahmen for brother.
- Für Vielnutzer:innen und dickeres Material sind Aufspannsysteme wie mighty hoops for brother interessant – sie sparen Zeit und schonen den Stoff.
- Wer auf ein größeres Modell umsteigt, informiert sich oft über spezielle Rahmenoptionen der Serie – z. B. ob es dedizierte brother pe900 Stickrahmen gibt.
- Grundsätzlich bleibt: Passe deinen Workflow an deine Maschine an. Das Digitizing (wie oben gezeigt) ist der Schlüssel; der Rahmen wählt nur die Bühne, auf der dein Design zur Geltung kommt. Und egal ob Einsteiger- oder Fortgeschrittenenmodell – die Schritte in Inkscape/Ink/Stitch ändern sich nicht.
Hinweise zur Dateiorganisation
- Lege Versionsstände an (v1_trace.svg, v2_clean.svg, v3_layers.svg, v4_params.svg), um zielgerichtet zurückspringen zu können.
- Exportiere Maschinenformate immer frisch aus der letzten geprüften SVG-Version; so vermeidest du Formatleichen mit alten Parametern.
Was nicht im Video steht (und daher offen bleibt)
- Exakte Fadendichten, Nadelstärken, Garnmarken und Stoffarten werden nicht angegeben.
- Die konkrete Endgröße des skalierten Logos wird visuell passend gewählt; die 4×8-Zoll-Leinwand ist die Obergrenze.
Einordnung: Warum dieser Workflow funktioniert
- Vektorisierung schafft kontrollierbare Konturen und Füllungen.
- Break Apart & Difference trennen optisch ähnliche, aber technisch eigenständige Teile – essenziell für saubere Mehrfarbstickerei.
- Die Ebenenreihenfolge übersetzt Designlogik in Maschinenlogik.
- Params+Simulation sind die Probe aufs Exempel, bevor Garn fließt.
Abschluss
Mit der Kombination aus Inkscape und Ink/Stitch entsteht eine zuverlässige Pipeline vom Rasterbild zur Stickdatei – effizient, nachvollziehbar und ohne teure Zusatzsoftware. Ob du am Ende auf einer kompakten brother Stickmaschine oder einer größeren Einheit stickst: Entscheidend ist die Sorgfalt bei Vektoraufbereitung, Ebenenlogik und Simulation.
Zusatz: Geräte- und Formatkompatibilität
Im Video wird exemplarisch die Brother PE535 genutzt und das Design als PES gespeichert. Für andere Marken gelten andere Formate. Prüfe vorab, welches Format deine Maschine benötigt. Eine gute Praxis ist, immer zusätzlich die editierbare SVG-Datei zu sichern – sie bleibt deine Basis für künftige Anpassungen.
