Digitizer MBX V5 für Janome: Komplettleitfaden zu Oberfläche, Schriften, Applikation, Stumpwork, Cutwork und Multi-Hooping

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Digitizer MBX V5 für Janome: Komplettleitfaden zu Oberfläche, Schriften, Applikation, Stumpwork, Cutwork und Multi-Hooping
Dieser Leitfaden macht dich in einem Durchlauf fit für Digitizer MBX V5: Du lernst die neue, klar beschriftete Oberfläche kennen, verwaltest Designs im 3D-Überblick, passt Farben und Dichte stoffgerecht an (Auto Fabric), arbeitest mit Schriften inklusive 3D-Foam, importierst Grafiken und wandelst sie per Auto-Digitizing in Stiche um, bearbeitest Objekte (Winkel, Überlappungen, Füllungen, Effekte), nutzt Corel Draw Essentials X6 gezielt für Artwork, erstellst Applikationen, Stumpwork und Cutwork, arrangierst Layouts mit Buttonholes sowie Spiegelungen und bereitest große Motive per Multi-Hooping samt Referenzmarken vor. Abschließend exportierst du korrekt, überträgst auf Maschine/USB und dokumentierst Designs professionell.

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Table of Contents
  1. Primer: Was die Software leistet und wann sie glänzt
  2. Vorbereitung: Dateien, Umgebung, Konzepte
  3. Setup: Oberfläche, Bibliothek, Farben und Stoffe
  4. Ablauf: Von Verwaltung bis Ausgabe – der komplette Workflow
  5. Qualitätskontrolle: Dichte, Farben, Sequenz & Vorschau
  6. Ergebnis & Weiterverwendung
  7. Troubleshooting & Fehlerbehebung

1 Primer: Was die Software leistet und wann sie glänzt

Digitizer MBX V5 bündelt vormals getrennte Programme in einer Oberfläche. Designs lassen sich in realistischen 3D-Grafiken sichten, konvertieren und direkt öffnen. Für kreative Eingriffe stehen präzise Farbsteuerung (Thread Charts, Color Wheel, Cycle Used Colors), stoffgerechte Dichteanpassungen (Auto Fabric, Stichabstand), umfangreiche Lettering- und Monogramm-Optionen (inkl. 3D-Foam-Fonts), Artwork-Import mit Auto-Digitizing, Objektbearbeitung (Winkel, Überlappungen, Füllarten und Effekte) sowie Spezialdisziplinen wie Applikation, Stumpwork und Cutwork bereit.

Wann besonders geeignet:

  • Wenn du bestehende Designs neu einfärben, für andere Stoffe optimieren oder für größere Flächen layouten möchtest.
  • Für Text-Lastiges (Monogramme, 3D-Schriften) und Designs mit Applikations- oder 3D-Elementen.
  • Für große Motive, die per Multi-Hooping aufgeteilt werden müssen.

Nicht Ziel der Software ist das physische Einspannen – gleichwohl zahlt sich sauberes Hooping für alle hier beschriebenen Funktionen aus; etwaige Hilfsmittel wie ein Magnetrahmen ändern den digitalen Workflow nicht, können aber die spätere Ausrichtung im Stickrahmen erleichtern.

2 Vorbereitung: Dateien, Umgebung, Konzepte

Bevor du loslegst:

  • Software: Digitizer MBX V5 installiert und startklar.
  • Dateien: Vorhandene Stickdateien, Bitmap-Bilder oder Vektorgrafiken, die du verarbeiten möchtest.
  • Grundbegriffe: Objektbasierte EMB-Daten, Füllarten, Stichwinkel, Farblagen.

Arbeitsumgebung einrichten:

  • Ordnerstruktur für Projekte, Ausgaben (Maschinendateien) und Grafiken.
  • Optional: Farbkarten (Thread Charts) bereithalten, damit die Bildschirmfarben zum Garn passen.

Begriffe, die dir begegnen:

  • EMB als objektbasiertes Standardformat – ideal für Bearbeitung und spätere Konvertierung.
  • „Dockers“ und Werkzeugkästen (Toolboxes), die je nach Auswahl kontextspezifische Optionen einblenden.

Checkliste Vorbereitung

  • Software startet ohne Fehlermeldung.
  • Eingangsdateien auffindbar (Designs/Artwork).
  • Projektordner für Ausgaben angelegt.
  • Falls du mit Hilfsmitteln wie Magnetrahmen für Stickmaschine arbeitest, prüfe separat die spätere Material- und Rahmenwahl – der Software-Teil bleibt unverändert.

3 Setup: Oberfläche, Bibliothek, Farben und Stoffe

3.1 Designverwaltung aktivieren

Öffne „Manage Designs“. Du siehst deine Motive in vollwertiger 3D-Vorschau, kannst nach Dateityp oder Kategorie filtern und Designs in die Library aufnehmen. So bleibt die Sammlung zentral organisiert.

Screenshot of the 'My Designs' library in Digitizer MBX V5 showing various embroidery designs in 3D graphics.
The 'My Designs' library displays a wide array of embroidery designs in realistic 3D graphics, allowing users to easily browse and preview their projects before opening them.

Achtung

  • Bestehendes Motiv nicht überschreiben: Öffne bei Anpassungen am besten „New from selected“, um eine Kopie zu bearbeiten.

Konvertieren und Export aus der Verwaltung: Wähle ein oder mehrere Designs und konvertiere sie in benötigte Maschinenformate; speichere in die Library oder in einen Zielordner.

Screenshot showing the 'Convert Selected Designs' dialog with multiple file format options.
The 'Convert Selected Designs' dialog box offers numerous file format options, enabling users to convert their embroidery designs into different machine-compatible formats.

3.2 Farbsicherheit: Thread Charts & My Threads

Im „Customize Design“-Werkzeugkasten stellst du die Thread Chart ein. In „My Threads“ wählst du Garne nach Nummer oder Farbgruppe – so spiegeln Bildschirmfarben dein echtes Garnset.

Screenshot of 'Manage Thread Charts' dialog with a dropdown list of available thread brands.
The 'Manage Thread Charts' dialog box allows users to select from a dropdown list of various thread brands, ensuring accurate color representation in their designs.

Profi-Tipp

  • Selektiere Objekte gezielt: Rechtsklick > Ungroup (oder Strg+U), um einzelne Teile farblich anzupassen.

3.3 Color Picker, Cycle Used Colors und Color Wheel

  • Pick Color: Farbe aus Palette wählen und direkt aufs Objekt anwenden.
  • Cycle Used Colors: vorhandene Farblagen zyklisch durchwechseln – praktisch für Varianten.

- Color Wheel: Farbschemata, Hue/Brightness anpassen, auch monochrome Paletten für Quilts.

Screenshot of the new 'Color Wheel' dialog showing different color schemes and brightness controls applied to a bird design.
The new 'Color Wheel' dialog enables precise color adjustments, allowing users to select from various color schemes, modify hue, and control brightness for creative design customization.

Kurzcheck

  • Stimmen die im Design deklarierten Garne mit deinem physischen Garn überein? Wenn nicht, passe die Chart an.

3.4 Hintergrund & Artikelvorschau

Zeige Motive auf Uni-Hintergründen, Stofftexturen oder „Factory/Custom Articles“ wie T-Shirts: Größe und Farbe lassen sich variieren, das erleichtert die Platzierung und Wirkungseinschätzung.

Screenshot of 'Background and Display Colors' dialog showing fabric options and a preview of a bird design on a girl's t-shirt.
The 'Background and Display Colors' dialog allows users to preview their embroidery design on various factory or custom garments, such as a girl's t-shirt, for realistic visualization.

3.5 Stoffgerecht sticken: Auto Fabric und Stichabstand

- Auto Fabric: Wählt den Stofftyp (z. B. Jersey) und passt Dichte automatisch an – sichtbar an leicht veränderter Stichzahl und Stoffnotiz in der Zusammenfassung.

Screenshot of 'Auto Fabric' dialog with a dropdown list of fabric types and a bird design on a t-shirt.
The 'Auto Fabric' function lets users select a fabric type from a dropdown list to automatically adjust the design's density, ensuring optimal stitching for different materials.
  • Stitch Spacing: Globalen Stichabstand in Prozent justieren, um Flächen zu öffnen oder zu verdichten.

Checkliste Setup

  • Design in 3D sichtbar, Dateiverwaltung strukturiert.
  • Thread Chart korrekt, Schlüsselobjekte ggf. entgruppt.
  • Hintergrund/Artikelvorschau geprüft, Design skaliert und platziert.
  • Auto Fabric angewendet, Stichabstand bei Bedarf angepasst.
  • Notiere dir Stoffhinweise in der Design-Summary.

4 Ablauf: Von Verwaltung bis Ausgabe – der komplette Workflow

4.1 Lettering & Monogramming

Öffne „Lettering and Monogramming“. Gib Text ein, wähle Schriften mit Live-Vorschau, nutze Baselines und Lettering-Art für Layout-Varianten. „Break Apart“ zerlegt zuerst Zeilen, dann Wörter, dann Zeichen bis zu Komponenten – ideal für präzise Nachbearbeitung.

Screenshot of 'Object Properties' showing 'Lettering Art' options with different text layouts and effects.
The 'Lettering Art' section in 'Object Properties' offers new options for creative text layouts and artistic effects, enhancing the visual appeal of text-based embroidery designs.

3D-Foam-Fonts: - Wähle eine 3D-Foam-Schrift: Die Satinstruktur ist für Schaum unterlegt und erzeugt ein erhöhtes, „puffiges“ Ergebnis. Im Stitch Player siehst du, wie die Decklage den Schaum sauber einschließt.

Close-up of a 3D foam 'e' letter being stitched out, showing the satin stitching over fun foam.
A close-up view of a 3D foam 'e' being stitched out demonstrates how the satin stitches enclose fun foam, creating a raised, puffy effect that adds dimension to lettering.

Achtung

  • Veränderte Größen können die Satinbreite beeinflussen – prüfe das Stichbild im Player, bevor du ausgibst.

4.2 Artwork importieren & Auto-Digitizing

Unter „Artwork“ importierst du Bitmaps oder Vektorvorlagen. Reduziere Bitmap-Farben deutlich (z. B. von sehr vielen auf ~8), speichere bei Bedarf, dimme oder sperre die Vorlage für manuelles Digitalisieren. Via „Auto Digitize for Instant Embroidery“ entsteht sofort eine stickbare Version; mit „Click to Fill“ füllst du selektiv Teilbereiche.

Screenshot showing 'Auto Digitize for Instant Embroidery' converting artwork into stitches instantly.
The 'Auto Digitize for Instant Embroidery' feature quickly transforms imported artwork into ready-to-stitch embroidery designs with a single click, streamlining the digitizing process.

Profi-Tipp

  • Komplexe Bitmaps erst vereinfachen, dann auto-digitalisieren – das reduziert Flickwerk und Nacharbeit.

4.3 Objekte gezielt verfeinern

Im „Edit Objects“-Werkzeugkasten: - Stichwinkel hinzufügen/entfernen für gerichtete Texturen.

Close-up of a circular embroidery object with stitch angles being manually adjusted.
Manual adjustment of stitch angles on a circular embroidery object allows users to precisely control the direction of stitches, adding intricate detail and texture to their designs.
  • Remove Overlaps: Überlappende Unterlagen bereinigen – spart Dichte und verhindert Wülste.
  • Object Properties kopieren: Bewährte Einstellungen von einem auf ein anderes Objekt übertragen.
  • Smooth/Optimize/Stitch Edit: Formen glätten, Sequenzen optimieren, Stiche fein edieren.

Im „Digitize“-Werkzeugkasten erstellst du Formen (z. B. Circle/Oval) und wechselst flexibel zwischen Line/Fill. Füllarten: Contour, Ripple, Motif; Effekte: Florentine oder 3D Warp für plastische Flächen.

Screenshot showing a circular motif fill design with a '3D Warp Effect' applied.
A circular motif fill design is shown with a '3D Warp Effect' applied, demonstrating how the software can create complex, dimensional textures within filled areas.

4.4 Corel Draw Essentials X6 nutzen

Wechsle in den Graphics Mode: Corel Draw Essentials X6 öffnet mit Hints-Dialog und eingebauten Trainingsvideos. Du importierst zusätzliche Dateiformate und nutzt „Bitmap Quick Trace“, um Vorlagen leichter in saubere Pfade zu überführen – danach geht’s zurück in den Embroidery-Tab.

4.5 Applikationen – schnell und sauber

Applikationsumriss digitalisieren (Rechtsklick-Punkte, Enter), Ausgangsobjekt ggf. löschen. Wähle Applikationsstoff (Factory oder Custom aus dem Fabrics-Ordner), arbeite wahlweise mit Precut oder „Trimming in Place“, stelle Tacking Stitches und Cover Type (Zigzag/Blanket Stich) ein.

Screenshot of a circular appliqué design with a floral fabric pattern applied.
A circular appliqué design is shown with a vibrant floral fabric pattern applied, illustrating the visual integration of fabric into the embroidery design.

Für Varianten duplizierst du Objekte (Rechtsklick+Ziehen erzeugt Clone). Plane rund um den Deckstich etwas Luft, wenn deine Schere nicht ganz Kante schneidet.

Screenshot demonstrating 'Partial Appliqué' where overlapping areas of two appliqué designs have stitching removed.
The 'Partial Appliqué' feature removes heavy satin stitching from overlapping areas of two appliqué designs, ensuring a cleaner and less bulky stitch-out when designs intersect.

Partial Appliqué nimmt im Überlappungsbereich dichte Satinkanten heraus; „Combine Appliqué“ beschleunigt die Stickreihenfolge.

Kurzcheck

  • Umriss sauber geschlossen? Stoff korrekt verknüpft? Überlappungen bereinigt?

4.6 Advanced Digitizing: Farbe, Relief & Quilting

  • Color Blend: Zwei Farben mit Profil und Abstand mischen – sanfte Verläufe entstehen direkt in der Füllung.
  • Carving Stamp: Mit eingebauten Mustern, eigenen Digitisierungen oder vorhandenen Objekten Reliefs prägen; über Resize/Reshape ausrichten, „Raised Stamp“ erzeugt ein geprägtes Erscheinungsbild.
  • 3D/raised Satin: Mehrere Lagen bauen Relief unter Satin auf; im Stitch Player sichtbar.
  • Trapunto Outlines: Um 3D-Satin Konturen erzeugen (Farbe, Single/Triple, Offset in mm).
  • Calligraphy: Satin mit Winkel parametrieren für kalligrafische Anmutung.
  • Guidelines: Hilfslinien für akkurate Ausrichtung.
  • Ambience Quilting: Blockgröße, Quilt-Typ (z. B. Echo), Effekte, Ränder/Margins, Abstände und Farbe wählen – das System füllt selbstständig bis zur Außenkante.

Profi-Tipp

  • Lege bei Trapunto den Offset konservativ an (z. B. 1 mm), damit die Kontur das Volumen sauber einfängt.

4.7 Layout & Multi-Hooping

Im Layout-Tab: Buttonholes aus vielfältigen Stilen, mehrere Knopflöcher in Reihe setzen, Designteile spiegeln/kopieren (vertikal/horizontal/beides), Circular Layout für Radial-Motive, Work Area setzen und in Ecken kopieren – praktisch fürs Quilten. Farbewechsel via „Optimize Color Changes“ neu sortieren.

Multi-Hooping: Öffne das große Design, aktiviere in den Embroidery Settings die Ausgabe mit Registriermarken und wähle die Margin-Größe (small ist am präzisesten). Füge zusätzliche Rahmen hinzu, sodass das Gesamtmotiv mit etwas Puffer abgedeckt ist. Mit „Digitize Splitting Guide“ teilst du das Motiv in mehrere Bereiche; „Calculate Hoopings“ zeigt die Aufteilung mit Referenzmarken.

Achtung

  • Ohne Referenzmarken sinkt die Genauigkeit beim Ansetzen deutlich – die Option unbedingt gesetzt lassen.

Hinweis: Die Software beschreibt den digitalen Teil. Ob du später mit klassischem Rahmen, Klemmhilfe oder einem hoop master Einspannstation arbeitest, beeinflusst vor allem die Präzision beim Ansetzen – die beschriebenen Schritte in MBX V5 bleiben identisch.

4.8 Stumpwork & Cutwork

Stumpwork-Beispiel (Birne): Basisdesign (Birne+Stiel) wird auf dem Projekt gestickt; das 3D-Teil (z. B. das Blatt) in einem separaten Hoop-Durchlauf. Öffne die 3D-Komponente separat, prüfe die Rahmenposition (bei Bedarf „Hoop around design“ aktivieren). Im Stitch Player siehst du: kräftige Unterlage, Outline für Draht, Tack-Down zum Fixieren, abschließende Decklage. Der Draht darf am unteren Ende herausstehen; ein umlaufender Stabilisiersichtrahmen erleichtert das Ausschneiden (per Cutwork-Nadeln oder Schere). Speichere das 3D-Teil über „Save Stumpwork Sub Design“ – nur so erhältst du die separate Maschinendatei.

Screenshot of the Stitch Player showing the stitch-out of a stumpwork leaf with wire placement.
The Stitch Player demonstrates the stumpwork leaf's stitch-out, showing how a heavy underlayer creates dimension, followed by an outline for wire placement, a tack-down stitch, and finally, a top layer to cover the wire.

Cutwork & Ränder: Eigene Cutwork-Border digitalisieren und „cutting only“ wählen (ohne Stabilisierung), danach das korrespondierende Applikationsdesign erstellen. Beide Dateien getrennt an die Maschine senden (erst Cutwork, dann Applikation einfügen).

4.9 Ausgabe & Dokumentation

Im „Output Design“-Werkzeugkasten: Als EMB/JAN sichern, in Maschinenformate exportieren (Ziel per Browse), direkt an Maschine senden oder auf USB schreiben (korrekte Dateien werden erzeugt). Print Preview erstellen und ein PNG mit transparentem Hintergrund in echter 3D-Optik exportieren – ideal für Booklets, Kundenfreigaben oder Portfolio.

Checkliste Ablauf

  • Lettering/Monogramm fertig, Effekte geprüft (Stitch Player).
  • Artwork reduziert und sauber auto-digitalisiert; heikle Bereiche editiert.
  • Applikation getestet (Tacking, Cover Type, Überlappungen).
  • Advanced-Effekte (Blend, Carving, 3D Satin, Trapunto) stimmig.
  • Layout/Spiegelung finalisiert; Multi-Hooping mit Referenzmarken kalkuliert.
  • Ausgabeformat korrekt, Vorschau/PNG gespeichert.

5 Qualitätskontrolle: Dichte, Farben, Sequenz & Vorschau

  • Dichte vs. Stoff: Nach Auto Fabric die Stichzahl in der Statusleiste gegenprüfen, Flächen ggf. via Stichabstand öffnen.
  • Farblogik: Thread Chart/Palette konsistent? Bei Bedarf „Cycle Used Colors“ oder das Color Wheel zur Harmonisierung nutzen.
  • Sequenz: „Optimize Color Changes“ zur Reduktion von Farbwechseln anwenden; bei Applikation sicherstellen, dass Tacking vor Cover-Stich liegt.
  • Überlappungen: „Remove Overlaps“ nach Farb-/Objektänderungen erneut einsetzen.
  • Vorschau: Stitch Player für 3D-Foam, 3D-Satin/Trapunto und Stumpwork durchlaufen lassen.
  • Multi-Hooping: „Calculate Hoopings“ und Referenzmarken kontrollieren; Splitting Guides logisch platzieren (nicht quer durch dichte Satins, wenn vermeidbar).

Kurzcheck

  • Siehst du in der Design-Summary den richtigen Stoffhinweis (z. B. Jersey)? Sind PNG-Vorschau und Maschinenformat synchron benannt und gespeichert?

6 Ergebnis & Weiterverwendung

Was du am Ende in der Hand hast:

  • Eine EMB-Masterdatei mit sämtlichen objektbasierten Einstellungen.
  • Maschinenformat(e) für die geplante Ausführung.
  • Optional: 3D-PNG ohne Hintergrund als Dokumentation.
  • Für Stumpwork: getrennte Dateien für Basis und 3D-Komponente.
  • Für Multi-Hooping: logisch aufgeteilte Rahmensegmente mit Referenzmarken.

Praxisnotiz

  • Die im Layout erzeugten Spiegelungen, Circular Layouts und Buttonholes helfen, Serienarbeiten oder wiederkehrende Motive effizienter zu platzieren. Wenn du beim Einspannen Werkzeuge wie einen Magnetrahmen für Stickmaschinen nutzt, bleibt der digitale Aufbau identisch – du profitierst später vor allem von reproduzierbarer Positionierung.

7 Troubleshooting & Fehlerbehebung

Symptom → Ursache → Lösung

  • Bestehendes Design überschrieben → Design direkt geöffnet und gespeichert → „New from selected“ verwenden, dann als neue Datei sichern.
  • Dichte zu hoch, Stoff wellt → Auto Fabric nicht angewendet oder Stichabstand zu klein → Stoff in Auto Fabric einstellen, Stichabstand erhöhen und erneut prüfen.
  • Farbverwirrung nach Änderungen → Thread Chart passt nicht zum Garnset → Thread Chart korrekt wählen, Color Picker gezielt einsetzen, Color Wheel für harmonische Palette verwenden.
  • Wulstige Stellen unter Flächen → Überlappungen nicht entfernt → „Remove Overlaps“ nach Objektänderungen erneut ausführen.
  • Monogramm/Schrift franst → Satinbreite unpassend oder 3D-Foam-Font skaliert → Größe moderat anpassen, im Stitch Player prüfen; gegebenenfalls Baseline/Lettering-Art justieren.
  • Auto-Digitizing erzeugt Flickwerk → Bitmap zu komplex → Farben vorab reduzieren, kritische Bereiche manuell mit Click to Fill anlegen.
  • Multi-Hooping versetzt → Referenzmarken/Margin ungeeignet oder Rahmenabdeckung knapp → In Settings Referenzmarken aktivieren, „small“ Margin für Präzision wählen, zusätzliche Rahmen mit Puffer platzieren, Splitting Guide neu setzen.
  • Stumpwork-3D-Teil fehlt auf Maschine → Sub-Design nicht separat gespeichert → In Stumpwork-Dialog „Save Stumpwork Sub Design“ ausführen und extra übertragen.
  • Cutwork und Applikation kollidieren → Reihenfolge/Dateien vermischt → Zuerst Cutwork-Datei schneiden lassen, Applikationsdatei getrennt öffnen und sticken.

Entscheidungsstützen

  • Viele Farben, wenig Kontrolle? → Color Wheel + Cycle Used Colors; sonst → gezielt Pick Color je Objekt.
  • Stoff dehnbar (z. B. Jersey)? → Auto Fabric aktivieren; sonst → Stichabstand nur minimal anpassen.
  • Große Fläche, ein Rahmen reicht nicht? → Multi-Hooping mit Referenzmarken; kleine, zusammenhängende Motive → in einem Rahmen belassen.

Hinweis zur Praxisorganisation

  • Ob du mit klassischen Spannrahmen, Klemmrahmen oder einem Magnetrahmen für brother arbeitest, ändert nichts am Objektaufbau in MBX V5; es beeinflusst lediglich, wie stabil und reproduzierbar du die referenzmarkierten Segmente anlegst.

Profi-Tipp

  • Für wiederkehrende „Linke-Brust“-Platzierungen lohnt sich ein prozesssicherer Arbeitsablauf: Lege im Layout feste Work Areas an, speichere PNG-Previews für die Mappe und halte deine Library sauber versioniert. Für das spätere Einspannen kann eine Einspannstation helfen, die Position konsistent zu treffen.

Ergänzende Randnotiz