Table of Contents
- Primer: Was wir sticken und wann es sich lohnt
- Vorbereitung (Prep): Material, Datei, Arbeitsplatz
- Setup: Maschine, Rahmen & Design richtig einstellen
- Ablauf: Einspannen, Tracen, Sticken
- Finish: Trimmen, Cut-Away reduzieren & Tender Touch pressen
- Qualitätskontrolle: Was gut aussieht – und was nicht
- Troubleshooting & Aus den Kommentaren
1 Primer: Was wir sticken und wann es sich lohnt
Wir besticken ein hellblaues Sweatshirt mit der Phrase „Soli Deo Gloria“ in einer Skriptschrift (Bean Stitch). Das Projekt passt ideal, wenn du ein cleanes Text-Design in einer Größe umsetzen möchtest, die einen großen Rahmen sinnvoll ausnutzt. Im Video wurde ein 8×12-Rahmen verwendet; der konkrete Maschinentyp ist eine Ricoma Mehrnadel, das exakte Modell wird nicht genannt. Für das innenseitige Hautgefühl wird Tender Touch aufgebügelt – 15 Sekunden genügen.
Warum gerade Cut-Away? Sweatshirt ist ein dehnbares, meist flauschiges Maschengewirk. Ein permanenter, formstabiler Träger verhindert, dass die Stiche im Waschen einsinken oder das Schriftbild wellt. Hinweis: Die exakte Press-Temperatur wird im Material nicht genannt; relevant ist die angegebene Presszeit von 15 Sekunden.
Einsatzgrenzen: Große, flächige Buchstaben profitieren von einem großen Stickfeld und sorgfältigem Einspannen. Wenn dein Design deutlich kleiner ist, lassen sich Arbeitsschritte vereinfachen – du brauchst dann weniger Stabilizer und das Positionieren fällt leichter. Bedenke jedoch, dass besonders flauschige Stoffe eine saubere Stützstruktur benötigen, damit die Linien definiert bleiben; setze im Zweifel auf doppellagiges Cut-Away. In Situationen mit wiederholten Serien oder häufigem Umspannen kann ein Magnetrahmen für Stickmaschine die Handhabung vereinfachen, ohne die grundlegende Technik zu verändern.
1.1 Ergebnisbild und Anspruch
Ziel ist eine gleichmäßig dichte Linienführung über das gesamte Wortbild, mittig platziert, ohne sichtbare Verzerrung. Die Rückseite soll weich sein, sodass das Sweatshirt direkt auf der Haut angenehm zu tragen ist.

1.2 Wann du abbrichst und neu startest
Wenn der Trace zeigt, dass der Stickbereich den Rahmen berührt oder Nähte/Hauben im Weg liegen, korrigiere die Lage, bevor du startest. Ein schnelles Neu-Einspannen kostet weniger Zeit als eine Fehlstickerei.
2 Vorbereitung (Prep): Material, Datei, Arbeitsplatz
Lege dir bereit:
- Sweatshirt (im Beispiel: hellblau, mittelgroß)
- Cut-Away Stabilizer (doppelt, z. B. Sulky Cut-Away Plus)
- Garn (einfarbig, hier Petrol/Teal)
- 8×12-Rahmen und die Maschine
- USB-Stick mit dem fertigen Design (z. B. DST)
- Stickschere, optional Ringlicht
- Tender Touch für das Innenfinish
- Heat-Press und Teflon-Pillow oder Presskissen
Arbeitsplatz: Ein stabiler Tisch fürs Einspannen und eine freie Fläche an der Heat-Press sparen Wege. Prüfe, ob das Sweatshirt frei drehbar ist – so verhinderst du, dass Kapuze, Beutel oder Bündchen später gegen den Rahmen laufen.

Profi-Tipp: Für wiederholgenaue Positionen (z. B. linke Brust) kann eine hoop master Einspannstation Zeit sparen und die Reproduzierbarkeit steigern. Einmal eingerichtet, greifst du einfach auf die markierten Anschläge zurück.
Kurzcheck Prep
- Design liegt in passender Datei auf USB.
- Stabilizer zugeschnitten, doppellagig vorbereitet.
- Rahmen, Schere, Tender Touch, Teflon-Pillow griffbereit.
- Maschine eingeschaltet, freier Hubweg gewährleistet.

3 Setup: Maschine, Rahmen & Design richtig einstellen
Lade das Design per USB in die Maschine. Navigiere zum Dateimenü und wähle die Datei aus; bestätige die Übernahme in den Maschinenspeicher. Stelle im Anschluss auf den korrekten Rahmen um („Hoop D“ im Beispiel) – so stimmt der virtuelle mit dem physischen Stickbereich überein.

Wähle die Nadel/den Faden: Da hier einfarbig gestickt wird, genügt die Zuweisung einer Position (im Beispiel: Position 1, Teal). Auf dem Bildschirm ist die Farbe nur Indikator; wichtig ist die echte Garnposition an der Maschine.

Achtung: Ein falscher Rahmen in der Software kann dazu führen, dass der virtuelle Rahmen größer/kleiner ist als der echte – Kollisionsgefahr! Prüfe daher vorab die Auswahl.

Profi-Tipp: In der Community hat sich das Markieren der Garnständer bewährt – große, gut sichtbare Nummern helfen, Positionen schneller zuzuordnen. Gerade bei Mehrnadelmaschinen mit vielen Garnen spart das Suchzeit. Wer häufig Kleidungsstücke bestickt, profitiert zusätzlich von einem mighty hoop Magnetrahmen, der das Einrasten spürbar erleichtern kann, ohne am eigentlichen Stickprozess etwas zu ändern.

Kurzcheck Setup
- Design geladen, richtiger Rahmen in der Software.
- Nadel/Faden korrekt zugewiesen.
- Keine Hindernisse um den Stickarm.
4 Ablauf: Einspannen, Tracen, Sticken
1) Stabilisieren und einspannen: Lege doppeltes Cut-Away auf den äußeren Rahmen, positioniere das Sweatshirt glatt und mittig. Drücke den äußeren Rahmen ein, bis der Stoff straff sitzt; Faltenfreiheit ist Pflicht.

2) Trace fahren: Mit der Trace-Funktion zeichnet die Nadel den Umriss des Stickbereichs ab. Beobachte dabei, ob die Nadel den Rahmen berühren könnte oder ob Kapuze/Nähte in den Weg ragen. Falls ja, verlagere das Motiv auf dem Bildschirm oder spanne neu.

3) Starten: Wenn der Trace sauber war und alles frei läuft, starte den Stick. Überwache die ersten Sekunden, um Fadenbrüche oder Verrutschen früh zu erkennen. Erwartung: Zuerst bildet sich der Anfang des Wortes, dann folgt der restliche Skriptzug in gleichmäßiger Dichte.

Warum Tracen? Weil es der realistischste Test ist, ob das Motiv im geplanten Feld bleibt. Die Maschine simuliert die Außenkontur – ein schneller Sicherheitscheck, bevor du Garn und Zeit investierst. Für Anwender, die viele Teile nacheinander besticken, kann Stickrahmen für ricoma in Kombination mit einer Positionierhilfe die Wiederholgenauigkeit verbessern; die hier beschriebenen Schritte bleiben identisch.

Achtung: Achte auf lose Sweatshirtteile (Taschen, Kapuze). Sobald sie zwischen Nadel und Rahmen geraten, drohen Fadenrisse oder gar Kollisionen. Lege sie sicher weg oder fixiere sie außerhalb des Stickfensters.
Kurzcheck Ablauf
- Stoff ist straff, Oberfläche glatt.
- Trace ergibt freie Bahn im gesamten Motivumfang.
- Erste Stiche laufen stabil, kein Schleifen am Rahmen.
5 Finish: Trimmen, Cut-Away reduzieren & Tender Touch pressen
Nach dem Sticken nimm den Rahmen ab und öffne ihn. Drehe das Sweatshirt auf links. Schneide zuerst Sprungstiche auf der Rückseite – das sorgt für ein sauberes Schriftbild ohne lose Fäden.

Schneide dann das Cut-Away zurück. Ziel ist, möglichst nahe an die Silhouette zu kommen, ohne in Stiche oder Stoff zu schneiden. Lass schmale Stege stehen, damit der Schriftzug dauerhaft gestützt bleibt. Hinweis: Im Beispiel war kein Tear-Away in passender Größe vorhanden; deshalb fiel die Wahl bewusst auf Cut-Away, was für Sweatshirts ohnehin solide ist.

Nun kommt Tender Touch ins Spiel. Schneide ein Stück zu, das den gesamten Stickbereich überdeckt. Lege ein Teflon-Pillow unter die Stickstelle, damit Nähte und Nahtkreuzungen die Fläche nicht aufwölben. Presse 15 Sekunden – die exakte Temperatur wurde im Material nicht genannt; orientiere dich an Herstellerangaben und beobachte das Material.

Erwartetes Ergebnis: Tender Touch haftet vollflächig, die Kante liegt glatt an, keine Blasen. Von außen bleibt das Schriftbild ungeändert, innen fühlt es sich weich an.
Profi-Tipp: Wenn du viel Serienware hast und häufig umspannst, wird dich Einspannen für Stickmaschine mit klaren Anschlagpunkten und reproduzierbaren Positionen entlasten. In Verbindung mit magnetischen Rahmen können dicke Stoffe wie Sweatshirts ohne Schraubdruck fixiert werden.
Kurzcheck Finish
- Sprungstiche vollständig entfernt.
- Cut-Away sauber zurückgeschnitten, Stiche unversehrt.
- Tender Touch deckt komplett, 15 s gepresst, Kanten glatt.

6 Qualitätskontrolle: Was gut aussieht – und was nicht
So sieht es gut aus:
- Mittige Platzierung, gleichmäßiger Zeilenfluss der Schrift.
- Keine Wellen im Stoff, Kanten der Buchstaben klar.
- Innen weich: Tender Touch ohne Ablösungen oder Luftblasen.
Warnsignale:
- Puckering (Wellenbildung) um die Buchstaben – meist zu wenig Stabilizer oder unzureichende Rahmenspannung.
- Versatz zwischen Linienabschnitten – kann von Stoffverschub oder Griff ins Stickfeld herrühren.
- Kratzige Rückseite – Tender Touch fehlt oder haftet nur teilweise.
Behebung:
- Mehr Stabilizer (doppelt), straffer einspannen, ggf. neu rahmen.
- Design neu tracen, Hindernisse (Taschen, Nähte) wegräumen.
- Tender Touch größer zuschneiden und erneut 15 s pressen.
Profi-Tipp: Wer häufig Hoodies bestickt, schätzt einen kräftigen Magnetrahmen, der dicken Sweat zuverlässig hält. Achte darauf, dass der Rahmen zur Maschine passt und den nötigen Freiraum lässt.
7 Troubleshooting & Aus den Kommentaren
Symptom → Ursache → Lösung - Buchstaben zu klein: Häufig ist ein zu kleiner Rahmen gewählt oder das Design im falschen Rahmen eingestellt. Stelle im Maschinendialog den richtigen Rahmen (z. B. 8×12 „Hoop D“) ein und prüfe per Trace, ob du die Fläche möglichst ausnutzt. So erreichst du große, gut lesbare Buchstaben ohne Kollision. Community-Hinweis: Große Motive profitieren von klarer Sicht – markiere Fadenpositionen, damit du die richtige Nadel zügig wählst.

- Wellen um die Schrift: Zu wenig Stabilisierung oder Stoff war nicht straff. Nimm doppellagiges Cut-Away, spanne neu und kontrolliere die Tuchspannung vor dem Start. Optional kann ein mighty hoops Magnetrahmen für ricoma beim Fixieren von dicken Lagen helfen; der Ablauf bleibt unverändert.
- Kratzige Innenseite: Tender Touch fehlt oder war zu klein. Zuschneiden, auflegen, mit Teflon-Pillow 15 Sekunden pressen. Achte darauf, dass die Fläche die Stickerei komplett überdeckt.
- Kollision mit dem Rahmen: Falsche Rahmenauswahl oder unklarer Verlauf. Vor dem Start immer den Trace nutzen. Bei Konfektionsware Taschen/Kapuze ablegen, damit nichts in den Nadelpfad ragt.

Aus den Kommentaren
- „Wie wurden die Buchstaben so groß?“ – Der große 8×12-Rahmen und die passende Einstellung („Hoop D“) geben dir den Platz. Danach per Trace prüfen und erst dann sticken.
- „Cut-Away statt Tear-Away?“ – Auf Sweatshirts ist Cut-Away eine robuste Wahl. Im Beispiel wurde doppelt verwendet und anschließend mit Tender Touch abgedeckt – angenehm auf der Haut.
- „Nadelpositionen schneller erkennen“ – Nummeriere die Garnständer groß und sichtbar. Das spart bei Mehrnadelmaschinen Zeit und vermeidet Verwechslungen.
- „Links funktionieren nicht“ – Wenn Produktlinks haken, austauschen/aktualisieren. Inhaltlich ist der Stickprozess davon unabhängig.
Häufige Entscheidungen – kurz und klar
- Wenn dein Sweatshirt sehr dick ist → setze ein Presskissen (Teflon-Pillow) beim Tender Touch ein; so bleibt der Druck gleichmäßig.
- Wenn dein Motiv größer werden soll → wähle einen größeren Rahmen in der Maschine und prüfe per Trace die maximale Ausnutzung.
- Wenn du oft dieselbe Position brauchst → eine Einspannstation oder Anschlaghilfe spart Zeit und sorgt für Wiederholgenauigkeit.
Achtung vor dem Start
- Nie ohne Trace lossticken. Selbst kleine Abweichungen können am Rahmen anschlagen. Ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn entsteht, wenn du mit einem Magnetrahmen für Stickmaschine arbeitest, der dicke Lagen ohne Überdrehen der Schraube hält – trotzdem bleibt der Trace Pflicht.
Abschluss Das Ergebnis sollte so aussehen: klarer, großer Skriptzug, sattes Fadenbild und ein weiches Innenfinish. Es fühlt sich so bequem an, dass das Sweatshirt direkt getragen werden kann. Der gesamte Prozess ist straff: vorbereiten, korrekt einrichten, tracen, sticken, trimmen und weich veredeln – in genau dieser Reihenfolge. Wenn du künftig Serien planst, denke über mighty hoop Magnetrahmen oder modulare Hilfen nach, die das Umspannen beschleunigen, und nutze bei Bedarf eine Magnetrahmen-basierte Lösung passend zu deiner Maschine.
